Vom Stadtleben zum Dorfleben
Es begann mit einem Traum von einem Ferienhaus, endete aber damit, dass die Familie Bach Strøm die 4. Generation Zimmermeister im hübschen Haus an der Straßenecke im Dorf Besser wurde. Es ist eine Entscheidung, die sie nicht eine Sekunde lang bereut haben – auch nicht in den dunklen Wintermonaten.
Wir nehmen am runden Küchentisch bei Peter und Anne Mette Platz. Sie bieten uns Kaffee an, und die dreijährige Tochter Julie sieht sich einen Zeichentrickfilm an und lauscht mit einem halben Ohr dem Gespräch über das erste Jahr der Familie auf Samsø. Die Familie ist in ein Haus mit angegliederter Werkstatt gezogen, und auch wenn die Renovierung noch im vollen Gange ist, haben sie schon viel geschafft und das Haus nach ihrem persönlichen Geschmack gestaltet. Es ist ein Haus, das Kindern, Erwachsenen, Gästen und natürlich Nanna, der Hündin der Familie, Platz bietet.
Wie war der Umzug aus einer mittelgroßen dänischen Stadt in ein Dorf auf Samsø?
Wir wurden in Besser sehr herzlich empfangen. Die Nachbarn kamen mit Erdbeeren, Kartoffeln und frischem Fisch vorbei und tun es immer noch. Wenn wir gemeinsam im Versammlungshaus essen, haben wir bereits das Gefühl, dazuzugehören. Julie hatte eine sehr nette Tagesmutter, mit der wir uns noch immer treffen. Das ist sehr schön, da unser Bekannten- und Freundeskreis jetzt weiter entfernt ist.
Wie verlief die Jobsuche auf Samsø?
Peter: Ich habe meine Zimmerei mit auf die Insel genommen und hatte einige Bedenken, ob es gut gehen würde. Das wäre aber nicht nötig gewesen, denn ich habe sehr viel zu tun. Anne Mette: Ich bin im Arbeitsamt angestellt und im Samsøer Jobcenter für die Ausgleichszahlungen für Menschen mit einer Behinderung zuständig. Die Arbeit in einer kleinen Gemeinde ist spannend, da man schnell einen breiten Aufgaben- und Verantwortungsbereich übertragen bekommt.
Wir habt ihr euren ersten Winter auf Samsø empfunden?
Allgemein erleben wir die Jahreszeiten hier drüben intensiver, denn wir sind mehr in der Landschaft und Natur unterwegs. Hier ist die Natur einfach überall; es ist nicht so wie früher, als wir in einen Park gehen mussten, um in der Natur zu sein. Im Winter verbringen wir mehr Zeit mit unseren Freunden auf Samsø, es wird nämlich angenehm ruhig, wenn der Sommer vorbei ist. Das ist der Rhythmus der Insel.
Der Rhythmus der Insel
Der Winter ist auf Samsø sehr ruhig, da sich in dieser Zeit hier nicht sehr viele Feriengäste aufhalten. Deshalb hat man mehr Zeit für das Vereinsleben und die Freunde und Bekannten, die man auf der Insel hat.
Der Frühling und die wärmere Witterung läuten die Saison ein. Die Geschäfte, Restaurants und Straßenstände werden häufiger frequentiert, und auch auf den Feldern und an den Sehenswürdigkeiten ist mehr Leben.
Der Sommer ist die Zeit, in der viele in (mehr als) Vollzeit arbeiten, um den Urlaubsgästen Samsø von der besten Seite zeigen zu können. Es ist auch die Jahreszeit, in der die Landwirte von frühmorgens bis spätabends beschäftigt sind.
Wenn der Herbst über die Insel fegt, haben die Insulaner allmählich mehr Zeit. Dann lebt das vielseitige Vereinsleben wieder auf, bei dem für alle etwas dabei ist.
Zuletzt geändert: 13/12/2024 16:28