Das Leben auf Samsø, Über Samsø

Sonne auf dem Stundenplan

Taucherausrüstung, ein Flugzeug, 160 junge Menschen und 25 Erwachsene, ein Hotel in der Sonne des Südens und eine Menge Energie. Das sind in etwa die Stichworte in Bezug auf die jährliche Auslandsreise der „Samsø Efterskole“*, wenn der heimatliche Schulhof mit einem Strand am Mittelmeer für eine Woche ausgetauscht wird.

 
Auf der Samsø Efterskole können die Schüler zwischen fast 40 Wahlfächern, u.a. Falkenjagd, Fallschirmspringen, Tauchen, Golf, wählen. „Die Schule legt Wert darauf, dass die Schüler neben Aufenthalt und Unterricht auch etwas erleben, damit sie auf ein aktives Leben als Erwachsene vorbereitet werden – unser Slogan lautet ja auch: zu Land, zu Wasser und in der Luft“, erklärt der Rektor der Schule, Lasse Ovesen.

Während viele andere dieser Schulen einen Skiurlaub oder einen Großstadtaufenthalt im Programm haben, machen die Schüler der Samsø Efterskole eine Reise zu wärmeren Gefilden. „Diese Reise findet im März statt und da ist es natürlich angenehmer z.B. auf Malta oder in der Türkei zu Surfen, zu Tauchen, in einem Kajak zu paddeln oder Golf zu spielen. Damit verlängern wir auch die Saison für diese Aktivitäten, die unsere Schule anbietet“, unterstreicht Lasse.

Von früh bis spät
„Diese Reise gibt uns die Möglichkeit, Dinge auszuprobieren, die wir hier auf Samsø nicht durchführen können. Wir sind z.B. zu Schiffswracks getaucht und waren in einem Seefahrtmuseum“, erzählt der 17jährige Anders.

Der Inhalt der Reise besteht nicht ausschließlich aus sportlicher Betätigung, erklärt Lasse: „Wir wählen immer eine Destination wo es auch anspruchsvolle kulturelle und historische Erlebnisse gibt. Auf Malta haben wir u.a. Ritterburgen besichtigt und in der Türkei sahen wir alte Aquädukte, sprachen in einer Moschee mit einem Imam und bekamen eine Lektion in Bauchtanz u.a.m.“

Der Tagesablauf mit allen Aktivitäten für die Schüler steht auf einem großen Schema und reicht von morgens bis abends. „Das Frühstück wird um 7 Uhr serviert und an mehreren Tagen kommen wir erst wieder am Abend zurück ins Hotel. Es ist einfach herrlich, seine Wahlfächer auf eine andere Weise auszuüben zu können“, erzählt die 16jährige Josefine, die gleichzeitig den Teil der Reise genießt, wo das Zusammensein mit Freunden Priorität hat.

Geborgenheit
Das soziale Zusammensein ist ein wesentlicher Teil des Aufenthalts auf einer „Efterskole“, die Schüler sind gewohnt, Tag und Nacht zusammen zu sein. Trotzdem ist die Auslandsreise etwas Besonderes, erzählt die 16jährige Sofie: „Es ist ein besonderes Erlebnis, mit so vielen zusammen zu reisen – etwas ganz anderes als ein normaler Familienurlaub“.

Obwohl täglich Unterricht abgehalten wird, ist auch Zeit für einen Aufenthalt am Swimmingpool, in Geschäfte zu gehen oder in einem Restaurant zu speisen. „Dies ist Freiheit unter Verantwortung –wir sind immer mehrere Schüler zusammen, wenn wir ausgehen. Im Hotel kann man immer schnell einen Erwachsenen erreichen, der sowohl aufpasst aber auch bereit ist zu trösten, falls dies notwendig sein sollte“, erklärt Lasse.

Sofie, Josefine und Anders sind alle das zweite Jahr auf der Schule und deshalb können sie sich auf eine weitere Auslandsreise im März freuen. Sie wollen lieber gen Süden als auf Skiurlaub oder in eine Großstadt.

*(„Efterskole“ in Dänemark ist für Volksschüler des 8. – 10. Jahrgangs, wo man gegen Bezahlung in eine Art private Volksschule mit Internat wechseln kann. Schulabschluss unter gleichen Bedingungen wie in einer normalen Volksschule, doch mit einer großen Auswahl verschiedener Wahlfächer).

Zuletzt geändert: 11/08/2020 11:51