Samsø - Meine Insel

Ab auf die Insel und auf das Wesentliche reduziert
Maria Louise und Dennis begann der Alltag über den Kopf zu wachsen. Deshalb zogen sie nach Samsø und fanden dort das, was ihnen wichtig war.


Das Leben von Maria Louise und Dennis ähnelte langsam dem einer geschiedenen Familie. Nicht offiziell, aber in Wirklichkeit so fühlte es sich jedenfalls an. Bevor Maria Louise und Dennis 2018 aus Haderslev nach Samsø zogen, bestand ihr Leben aus langen Arbeitstagen, Kindern, die morgens beim Abschied in der Kita traurig waren, und wenig Kontakt im Alltag. Alles war so stressig, und die Zeit war immer knapp. Falls wir nicht ungezogen wären, glaube ich, dass wir daran zerbrochen wären“, berichtet Maria Louise.

Alles fing damit an, dass Dennis ein Job als Sanitäter auf Samsø angeboten wurde. Am Tag, nachdem Dennis die Zusage erhalten hatte, kündigten beide ihre alten Stellen und begannen, sich nach einer Bleibe auf Samsø umzusehen. Sie entschieden sich für eine Wohnung in Tranebjerg, damit sich Dennis in der Nähe des Rettungsteams befand, und später hatte Maria Louise in Tranebjerg das Kleidungsgeschäft Match it All“ eröffnet, das auch als Onlineshop fungiert.

Nachdem Dennis und Maria Louise nach Samsø gezogen waren, sahen sie das Leben mit anderen Augen. Ihnen ist bewusst geworden, was eigentlich zählt. Die langen Arbeitstage sind kürzer geworden, und sie haben mehr Zeit für ihre Kinder; den fünfjährigen Anton und den dreijährigen Bertram.
Vorher hatten wir ein Haus und zwei teure Autos. Jetzt kommen wir mit weniger aus, aber ich war noch nie so glücklich“, sagt Dennis.
Wichtig ist, herauszufinden, was man eigentlich will, ergänzt Maria Louise.

Tatkräftige Unterstützung und Freunde
Auf Samsø haben Maria Louise und Dennis nicht nur mehr Zeit für ihre Kinder bekommen, sondern sind auch einer Kultur der Hilfsbereitschaft begegnet, die sie vorher nicht gekannt hatten, und die sie hofften, hier zu finden.
Man bietet sich hier viel mehr an, sagt Maria Louise. Für sie ist es selbstverständlich geworden, Menschen an der Fähre mitzunehmen, falls sie so aussehen, als ob ihnen eine Fahrgelegenheit fehlt, und die Mülltonne der Nachbarn aufzuheben, wenn sie umgekippt ist. Die Hilfsbereitschaft haben sie auch während ihres Umzugs erlebt, als fünf von Dennis’ Kollegen ihnen dabei halfen, den Umzugswagen zu entladen. Auf Samsø haben sie eine Kultur der Hilfsbereitschaft kennengelernt, die Dennis aus seiner eigenen Kindheit kennt, und die er an seine Kinder weitergeben möchte.

Samsø hat uns nicht nur eine Kultur der Hilfsbereitschaft geboten; die Insel hat unsere Jungen auch selbstständiger gemacht. Anton geht jetzt allein zum Friseur. Manchmal, um sich die Haare schneiden zu lassen, und andere Male einfach nur, um sich zu unterhalten. Und Bertram kann ebenso allein zu Maria Louise gehen, wenn sie im Laden ist.

Und Maria Louise und Dennis haben ein Leben mit Raum für Ideen bekommen, zu denen der Start einer Tanzschule und der Anbau von Gemüse zählt.

Zuletzt geändert: 09/02/2021 14:34