Samske sagn og fortællinger, Samsø´s Geschichte, Trollgeschichten

Die sagenumwobene Insel

Samsø liegt mitten in Dänemark, umgeben vom Meer und gehüllt in Geheimnisse. Seit alten Zeiten ist Samsø mit Göttern und Wikingern, Mythen und Wundern, Königsschlössern und steinewerfenden Riesen verbunden. Hier verloren der Berserker Angantyr und seine elf Brüder ihr Leben in einem Kampf um die Hand einer Prinzessin. Von Lis Nymark, ehem. Museumsinspektorin, Samsø Museum

Jedes Dorf auf Samsø, Hügel und Teiche, Grabhügel und Kirchen – alle bergen sie Sagen von Visionen und unheimlichen Ereignissen. Viele Sagen erzählen von den „Unterirdischen“ –Bergleuten, Kobolden, Trollen oder wie man sie auch nennt. Heute sieht man sie selten – aber sie sind da!

Was die Hügel verbergen
Hohe Hügel wie z.B. Dansebjerg südlich von Brundby, Dyret südlich von Onsbjerg und St. Vorbjerg in der Sælvigbugten sollen von den Unterirdischen bewohnt sein, und wenn man Glück hat, kann man nachts sehen, wie sich der Hügel auf glühenden Pfählen erhebt. Es wird auch erzählt, dass die Unterirdischen in den Hügeln in mondhellen Nächten ihre Kisten mit Gold lüften. Aber Vorsicht! Komm dem Gold der Unterirdischen nicht zu nahe!
Ein Mann kam eines Abends an St. Vorbjerg vorbei und sah die Unterirdischen und viele Kisten mit Gold und Silber. Er warf sein Messer in eine der Kisten, und sofort verschwanden die Unterirdischen mit all ihren Kisten. Nur die Kiste mit seinem Messer blieb zurück. Er eilte nach Hause mit seinem Schatz, aber als er am nächsten Morgen in den Stall kam, lagen all seine Kühe tot in den Boxen. Es ist nicht ratsam, sich mit den Unterirdischen anzulegen! Aber sie können auch freundlich und hilfsbereit sein. Wenn man ihnen einen Gefallen tut, sind sie immer dazu bereit, sich zu revanchieren.
Es gibt auch andere Schätze in den Hügeln ausser die der Unterirdischen. In vielen der kleineren Hügel auf Samsø wird von vergrabenen Schätzen erzählt. Ein Mann namens Esben soll seine Reichtümer in einem Hügel vergraben haben, bevor er auf Wikingerstreifzug ging. Er kehrte nie zurück, und der Schatz wartet immer noch darauf, gefunden zu werden. Wenn du versuchst, danach zu graben, musst du dich wahrscheinlich eher vor den Denkmalschutzbehörden als vor den Unterirdischen hüten!

Die begrabenen Berserker
Von anderen Hügeln wissen wir, dass sie Grabhügel für verstorbene Häuptlinge oder Krieger aus längst vergangenen Zeiten sind. Einer der sagenumwobensten ist Banehøj, der Ort, an dem der wilde Berserker Angantyr und seine elf Brüder begraben liegen. Die Geschichte von Angantyr und seinem Kampf gegen Hjalmar ist die berühmteste aller Sagen über Samsø. Beide hatten um die Hand der Tochter des Königs von Uppsala, Ingeborg, angehalten. Um zu entscheiden, wer die Prinzessin bekommen sollte, beschlossen sie, einen Zweikampf auf Samsø auszutragen.

Hjalmar kam zusammen mit seinem Freund Orvar-Odd nach Samsø und traf hier auf Angantyr und seine elf Brüder. Sie beschlossen, dass Hjalmar gegen Angantyr und Orvar-Odd gegen die elf Brüder kämpfen sollte. Angantyr sagte, dass wenn jemand fiel, man seine Waffen nicht stehlen dürfe. Alle sollten ihre Waffen mit ins Grab nehmen, und die Überlebenden sollten einen Hügel über ihnen errichten.

Dann begann der Kampf. Orvar-Odd kämpfte gegen die elf Brüder und tötete sie, einen nach dem anderen. Hjalmar hatte Angantyr getötet, war aber selbst tödlich verwundet durch einen Schlag von Angantyrs vergiftetem Schwert, Tyrfing. Orvar-Odd begrub nun alle Berserker mit ihren Waffen unter einem großen Hügel und segelte dann mit dem toten Hjalmar nach Schweden zurück.

Später erzählen die Sagen, dass Angantyrs Tochter nach Samsø kam um Tyrfing, das berühmte Schwert ihres Vaters, zu holen, und nach dem Weg zu seinem Grab fragte. Aber alle, die sie fragte, hatten Angst, und ein Hirte antwortete: „Dumm scheint mir der, der hier allein in der dunklen Nacht wandelt. Feuer flackert, Hügel öffnen sich, Erde und Wasser brennen.“ Aber sie ließ sich nicht abschrecken, fand den Grabhügel, beschwor den toten Angantyr herauf und lockte ihm das Schwert ab. Als sie mit dem Schwert fortging, verschwanden auch die unheimlichen, brennenden Hügel, und es wurde wieder sicher, sich auf der Insel zu bewegen. Aber es gibt dennoch Dinge, vor denen man sich in Acht nehmen sollte.

Hähne, Hunde und eine große Sau
Wenn man sich nachts auf der Insel bewegt, kann man mitunter einem unheimlichen, großen, schwarzen Hund begegnen, dem seine glühende Zunge aus dem Hals hängt. Er treibt sich meist auf der Mitte der Insel um Lundgærde und Skottensbjerg herum. Selbst am hellichten Tag kann man auf übernatürliche Wesen wie den Visborgmann treffen, der in einem Wagen fährt, der von großen Truthähnen gezogen wird, oder die Visborg-Sau, die großes Unheil ankündigt, wenn sie mit ihren Ferkeln durch die Dörfer zieht. Sowohl der Visborgmann als auch die Visborg-Sau halten sich im südlichen Teil der Insel auf, wie der Name Visborg (Vesborg) andeutet.

Das Brot entscheidet
Es gibt auch Hilfe, wenn man an die alten Sagen glaubt. Wünscht man sich ein Kind, kann es helfen, Brot auf den Dyvelsten zu opfern, grobes Brot, wenn man sich einen Sohn wünscht, und feines Brot für eine Tochter. Oder ist es vielleicht umgekehrt? Wenn man in der Walpurgisnacht auf Samsø ist, in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai, hat man laut einer Sage die Chance, von vielen Krankheiten geheilt zu werden, wenn man aus der Ilsemade Quelle trinkt!
Wenn du Lust hast, mehr gute Geschichten und Sagen über Dörfer und Orte auf Samsø zu erfahren, und wenn du einige der Orte selbst besuchen möchtest, dann nimm das Buch „Sagnenes Samsø – en guidet tur rundt på øen“ (nur auf Dänish) in die Hand und erkunde die Insel. Das Buch kann auf shop.visitsamsoe.dk und in der Touristeninformation im Anton Rosen Huset in Tranebjerg erworben werden.

Zuletzt geändert: 27/08/2025 06:41