Energie-Insel

Der Inselrat

Der Stauns Fjord ist als beliebter Jagd- und Angelort bekannt. Vor allem aber ist er für 100 % Zielsicherheit bekannt, was schöne Natur angeht. Zu Wikingerzeiten war der Stauns Fjord ein Treffpunkt für die Krieger und Seefahrer der damaligen Zeit.

Heute sind auch auf Samsø blutige Kämpfe und Wikingerhäuptlinge einer Gemeindeverwaltung, einem Bürgermeister und demokratisch engagierten Bürgern gewichen. Aber es gibt noch immer ernste Dinge zu besprechen, und es gilt, Siegeszüge zu planen. Der Inselrat tagt, um über die Vergangenheit, die Gegenwart und über Quallenchips zu reden.


Es ist an der Zeit
Søren Hermansen ist auf Samsø aufgewachsen. In Hermansens Kindheit dachte man nicht sehr viel über erneuerbare Energie nach. Er weiß noch ganz genau, wie das Wort Biodiversität plötzlich bei einem Gipfeltreffen 1992 in Rio De Janeiro auftauchte und man begann, über den Klimaschutz zu sprechen.

Heute ist dies ein fester Bestandteil des Schulalltags der 6. Klassen, und in der Schule wird täglich darüber gesprochen, was Biodiversität ist. Sie sind sich darin einig, dass allen Lebewesen Raum gegeben werden muss – ob in Sildeballe oder in Südamerika. Die Zeit reicht nicht mehr aus, um zu diskutieren, ob die Welt etwas tun muss. Es muss nach dem Wie gefragt werden.

Während das älteste Mitglied des Inselrats die anderen ansieht, sagt er: „Ich glaube, dass eure Generation, von Greta Thunberg angeführt, sagen wird: Jetzt müssen wir uns aber zusammenreißen und etwas unternehmen! Das kann man nur eine ausreichend starke Stimme sagen lassen, so dass es gehört wird, wenn es viele sagen.” Søren Hermansen fordert zu weniger Individualität und mehr Gemeinschaft auf.

Insekten und positive Gedanken auf dem Teller

Auf Samsø blickt der Rat auf neue Möglichkeiten und Technologien: „Meine Federtasche ist aus Plastikflaschen hergestellt“, erklärt Liva, „obwohl sie überhaupt nicht wie eine Plastikflasche aussieht!“ Ellen betont die Mülltrennung und unsere Lebensmittel: „Wir können mehr Bioprodukte kaufen und mehr Insekten essen.“ Sonna schlägt Carsharing mit Elektroautos sowie Elektrobusse vor, „damit nicht alle ihr eigenes Auto benötigen und man es sich stattdessen teilen kann.“

Falls die Klimakrise furchterregend und unüberschaubar wirkt, lautet der gute Rat, an die positiven Dinge zu denken, die auch passieren. Liva erzählt, dass durch den Anstieg der Meerestemperatur mehr Quallen vorkommen. Deshalb haben einige Restaurants nun damit begonnen, aus den Quallen Chips herzustellen.

Samsø ist nicht mehr der einzige Ort ist, der den Strom komplett aus erneuerbaren Energiequellen bezieht – „zum Glück!“, wie Hermansen hinzufügt. Er ist immer noch der Meinung, dass Samsø eine wichtige Rolle als Beispiel für das Machbare spielt.

Die Vereinbarung
Es besteht ein breiter Konsens dahingehend, dass Samsø eine besondere Ruhe bietet. Hier kann man sich entspannen und die Welt um sich herum ausblenden.
Wenn man Samsø besucht, darf man aber auch gerne spüren, dass die Insel von dynamischen Menschen bewohnt ist, die eigene Meinungen haben und die miteinander reden. Dies ist einer der Aspekte, den Hermansen an Samsø schätzt: „Samsøs Unterschiede sind etwas, worauf wir stolz sind! Wir sind eine Insel voller Originale, und mit etwas Glück trifft man auf eines dieser Exemplare”, erzählt er lächelnd.

Die Sitzung wurde beendet, und die Vereinbarung zur Teilnahme am Klimakampf wurde verabschiedet.

 

  • Søren Hermansen ist Vorsitzender der Energieakademie in Ballen.
  • Seit dem Beginn 1997 ist er dabei, um Samsø in Dänemarks erste erneuerbare Energie-Insel umzuwandeln.
  • Samsø ist heute zu 100 % autark, was Strom aus Windrädern und Photovoltaik betrifft.
  • Liva, Ellen und Sonna besuchen die 6. Klasse der Privatschule „Samsø Frie Skole“.

Zuletzt geändert: 25/02/2021 12:33