Ein meteorologisches Zentrum

Etwas nördlich des Dorfes Permelille ragt eine große, weiße Kugel in die Landschaft. Sie sieht am ehesten wie eine überdimensionale Fußballtrophäe aus, aber weder Nationalmannschaftsspieler noch fußballbegeisterte Permelille-Bewohner haben diese eigenartige Konstruktion errichtet. Von Jacques Rahr

Das hat allerdings das Dänische Meteorologische Institut, DMI, wovon der Meteorologe Mads Kristensen erklärt: „Der Ball, oder das Radom, wie es richtig heißt, beherbergt eine Antenne, die sowohl Radarstrahlen senden als auch empfangen kann. Das Radar funktioniert wie ein Echolot, das die Entfernung zum Meeresboden in einer geraden Linie nach unten misst. Das Wetterradar muss die gesamte Atmosphäre um sich herum abdecken, daher sendet es elektromagnetische Wellen in alle Richtungen und Winkel, was die Kugelform erklärt.“ Der Standort bei Permelille auf Samsø ist kein Zufall, erzählt Mads, der selbst auf der Insel lebt: „Das Radar hat eine Reichweite von etwa 240 Kilometern, sodass das Radar auf Samsø fast das gesamte Land abdeckt. Das Gelände um das Radar ist flach und das Fehlen hoher Gebäude stellt sicher, dass das Radar einen ungehinderten Blick auf den Himmel hat, was für seine Präzision entscheidend ist. Und Permelille ist mit seinen 28 Metern über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Dorf der Insel.“

Schnee auf dem Bildschirm
Das Radar auf Samsø wird vom DMI verwendet, um Niederschlag in Dänemark zu messen, überwachen und vorherzusagen. „Wenn die elektromagnetischen Signale des Radars auf Niederschlag wie Regen, Hagel oder Schnee treffen, erzeugen sie Reflexionen, und diese Reflexionen nutzen wir, um die Geschwindigkeit und Intensität des Niederschlags zu messen,“ erklärt Mads.

Das Permelille-Radar ist mit der neuesten Technologie ausgestattet, die Dual-Polarisation umfasst, erzählt Mads: „Wir können sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Dimensionen von Niederschlagspartikeln messen, was eine genauere Bestimmung der Niederschlagsarten ermöglicht. Die Technologie ist sehr nützlich, wenn wir extremes Wetter wie Wolkenbrüche oder Schneestürme vorhersagen müssen, und die präzisen Daten, die das Radar liefert, geben uns ein besseres Verständnis des Klimas und der Wetterphänomene, was auch für unsere Forschung wichtig ist.“

Das Radar in Permelille wurde im August 2023 errichtet.
Die Installation besteht aus einem 20 Meter hohen Stahlgitterturm mit einer Wendeltreppe, die zur Radom führt, einer dünnen, weißen Schale mit einem Durchmesser von sieben Metern.

Zuletzt geändert: 03/09/2025 09:39