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Nordby Bakker

Kommen Sie mit auf eine Zeitreise zurück in eine Periode vor über 10.000 Jahren, wo Gletscher sich von allen Seiten über Samsø schoben und mit Unmengen von Lehm, Sand und Kies die Landschaft veränderten. In dieser Zeit entstanden die Nordby Bakker (Nordby Hügel) wie wir sie heute kennen.

Das Erbe aus der Eiszeit

Besucht man heute die rundlichen Hügel von Nordby ist es schwer, sich vorzustellen, dass dieses Gebiet einmal Schauplatz von dramatischen Klimaveränderungen war. Man muss sich vorstellen wie große Gletscher sich über Land schoben und dabei kolossale Mengen von steinigem Lehm ablagerten. Darüber hinaus wurde es in dieser Periode mehrmals so warm, dass das Eis schmolz und sich Flüsse bildeten, die sich durch die Landschaft pflügten. Es entstanden Schluchten und Täler sowie hohe Hügel – eine Moränenlandschaft. An den Steilhängen der Westseite kann man deutlich diesen Nachlass aus der Eiszeit erkennen. Hier haben die Ablagerungen der Gletscher verschiedene graue und braune Farbunterschiede. An einzelnen Stellen kann man sogar drei verschiedene
Arten von Ablagerungen erkennen, die Steine aus Norwegen, Mittelschweden und dem Ostseebereich beinhalten. Dies beweist, dass Samsø nicht weniger als drei Eisschüben ausgesetzt war. In der Periode wo das Eis schmolz wurde der Lehm von der Oberfläche gespült und somit war nur Sand und Kies übrig und das ist das, was man zwischen den einzelnen Lagen der Moränen sehen kann.

Natur ad libitum

Die große Hügellandschaft erstreckt sich von Asmindør Hage an der Mårup Bucht (Mårup Vig) im Süden bis Issehoved ganz im Norden. Spaziert man die ungefähr 6 Kilometer entlang der Westküste erlebt man eine herrliche und abwechslungsreiche Natur. Viel mehr erlebt man dann noch, wenn man sich ostwärts ins Landesinnere bewegt. Während die Westseite der Nordby Bakker von Steilhängen und steinigem Strand geprägt ist, erlebt man an der Ostseite kilometerlange Sandstrände, die zum Baden einladen. Bewegt man sich von der Küste in die Hügellandschaft, erlebt man eine Natur, die von Schluchten, Hügeln, Büschen, kleineren Waldgebieten und Feuchtgebieten gekennzeichnet ist. Dieses Gebiet von ca. 5 km² steht unter Naturschutz, welches der natürlichen Entwicklung die besten Bedingungen bietet.

Hügel und Einschnitte

Die vielen Hügel und Täler kennzeichnen dieses Gebiet. Wie Perlen an einer Schnur kann man von Nord nach Süd diese Hügel „erklimmen“ – „Pelkeshøj“ (27 m), „Tornbjerg“ (44m), „Trapperatbakken“ (49m), „Stolbakken“ (35m), „Borbjerg“ (39m), „Marensbjerg“
(38m), „Bregnebjerg“ (63m) und „Ballebjerg“ (64m), nur um einige zu benennen. Von allen diesen „Gipfeln“ hat man eine fantastische Aussicht auf große Teile der Insel und das Kattegat u.a. mit der Insel Tunø im Westen. Das Gegenstück zu den Höhen sind die Täler, die man auch als Einschnitte bezeichnet. Grund dafür ist die Entstehung durch das Schmelzwasser der Eiszeit, das Schluchten in die Landschaft „geschnitten“ hat. Auf Dänisch sind diese mit dem Wort „skår“ bezeichnet und einige dieser Täler haben Namen wie „Horserenden“, „Staderende“, „Nordre-, Midte- og Søndre Svinekilde“, einzigartig schön sind jedoch „Møgelskår“ und „Langdalen“.

Kilometerlange „Märchenwelt“

Nordby Bakker sind mehr als nur wunderschöne Naturerlebnisse und friedliche Spaziergänge. Vielerorts trifft man auf spezielle Ortsbezeichnungen wie z.B. „Troldehullet“ (Trollloch) oder „Troldekonedal“ (Trollfrautal), welche die Fantasie anregen. Viele Sagen und Überlieferungen sind mit diesen auf Märchen hinweisende Ortsbezeichnungen verbunden. Z.B. wird über „røverstuen“ (Räuberstube), welche sich bei Langdalen befindet, erzählt, dass hier ein Rückzugsgebiet für Seeräuber war, erreichbar durch einen befahrbaren Wasserlauf durch Langdalen. Aber auch „Ormeskredet“ (Wurmrutsch), südlich von „Vestballegård“ gelegen, weist auf eine Sage über einen Lindwurm (sagenumwobener Drache) hin, der sich täglich auf einem Pfad zum Wasser bewegt haben soll.

Zuletzt geändert: 24/08/2020 08:26